Datenschutz ist Menschenrecht

Pressetexte

aus Big Brother Awards Austria, Datenschutz ist Menschenrecht

Inhaltsverzeichnis

05.11.2005

Positiv-Award "Defensors Libertatis" geht an das EU Parlament

7.11.05, 19:00, Preisverleihung an das EU Parlament

Zum zweiten Mal nach der Auszeichnung des Journalisten Peter Huemer hat die Jury der Big Brother Awards einen Positiv-Preis vergeben. Und zwar an das Europäische Parlament, das trotz geballter Lobbymacht geschlossen gegen den Entwurf zur Patentierbarkeit von Software und gegen eine Weitergabe von Flugdaten an die USA gestimmt hat. An sie geht der Positiv-Preis "Defensor Libertatis".

Die Veranstalter des Big Brother Awards laden daher zu Preisübergabe und Pressegespräch über die Hintergründe der Verleihung ein.

Ort: Museumsquartier Wien (Electric Avenue), Museumsplatz 1-5, 1070 Wien

Datum, Uhrzeit: 7.11.05, 19:00

Stellvertretend für das Europäische Parlament werden die EU-Abgeordneten Mag. Eva Lichtenberger und Dr. Maria Berger den Preis entgegennehmen.

Gesprächspartner: Christian Mock (quintessenz), Andreas Krisch (VIBE!AT), Rene Pfeiffer (Verein zur Förderung Freier Software), sowie Mitglieder der Jury.

Am Beispiel der im Parlament letztlich mit überwältigender Mehrheit abgeschmetterten so genannten "Richtlinie zur Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen" hat sich gezeigt, dass die Parlamentarier sehr wohl auf die Argumente der Bürger hören. Gegen das Lobbying von Großkonzernen wie Daimler Chrysler, Philips, Siemens und anderen Hardware-Konzernen, die auch die größten Software-Häuser Europas unterhalten und des Ministerrats hat das Parlament diese Richtlinie zur Patentierbarkeit von Software abgelehnt.

Für die in der Überzahl aus kleinen und mittleren Betrieben bestehende europäische Softwareindustrie und Millionen freier Programmierer hätten EU-weit gültige Patentierbarkeit von Softwarelösungen zu Lizenzierungszwang bzw. Entwicklungsverbot und letztlich zu vollständiger Gängelung durch die Riesen der europäischen Auto- und Elektronikindustrie geführt. Nur weil ein Großkonzern - wie bereits geschehen - Patente auf den "Downloadbalken" oder das "Internet-Einkaufswagerl" angemeldet hat.

Im Fall der Flugdatenweitergabe, dem automatischen Übermitteln der Passagierdaten und 40 weiterer Datenfelder an die US-Behörden, konnte das Parlament ebenfalls eine EU-Richtlinie verhindern.

Lobend erwähnt werden sollen jene österreichischen Parlamentarier aus vier Fraktionen des EU-Parlaments, die eine besonders aktive Rolle in der Verteidigung der oben erwähnten Grundrechte gespielt haben. Bleibt die Hoffnung, dass die Parlamentarier auch dem immensen Druck der Proponenten verschiedener Couleurs, die sich derzeit im Ministerrat für eine Überwachungsunion Europa aussprechen, in diesem Herbst standhalten wird. Da steht der aktuelle Richtlinienentwurf zur verpflichtenden Speicherung von Telekom-und Internet-Verkehrsdaten auf dem Plan.

BEGRÜNDUNG der JURY im VOLLTEXT:

http://www.bigbrotherawards.at/2005/Nominierungen#DEFENSOR_LIBERTATIS

VERANSTALTER der BIG BROTHER AWARDS AUSTRIA

Quintessenz - Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter http://www.quintessenz.at

VIBE!AT - Verein für Internet-Benutzer Österreichs http://www.vibe.at/

FFS - Verein zur Förderung Freier Software http://www.ffs.or.at/

31.10.2005

Vorsorgeuntersuchung Neu - das Gesundheitsministerium lenkt ein.
Gesundheitstelematikgesetz: Datenschutz verbesserungswürdig.


Die Organisatoren der Big Brother Awards nehmen mit Freude zur Kenntnis, dass offenbar auch im Gesundheitsministerium erste Zweifel an der Vertraulichkeit der Daten aus der "Vorsorgeuntersuchung Neu" aufkommen. Probanden stünde es demnach "absolut frei, Fragen nach Nikotin- und Alkoholkonsum zu beantworten.", so Pressesprecher Hörhan. Damit wird faktisch eingestanden, dass solche Gesundheitsdaten, haben sie einmal auf dem maschinenlesbaren Formular mit Name, Anschrift und Sozialversicherungsnummer des Patienten die Arztpraxis verlassen, nicht mehr kontrollierbar sind.

Der Hinweis des Ministeriums an die Patienten, Auskünfte gezielt zu verweigern, illustriert genau unseren Kritikpunkt: Dadurch leidet nicht nur die Qualität dieses an sich wertvollen Beitrags zur Gesundheit, sondern das unterwanderte Arztgeheimnis löst beim Patienten auch einen Vertrauensverlust aus.

Leider hat dieser Umdenkprozess im Ministerium in Bezug auf das Gesundheitstelematik-Gesetz noch nicht stattgefunden.

Dieses Regelwerk definiert die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für einen flächendeckenden Austausch von Gesundheitsdaten in Österreich. Man geht aber in keiner Weise auf die sensible Natur des Umfelds und damit verbundenen Datenschutzbedenken ein -- das Ministerium verweist hier lapidar auf bestehende Datenschutz- und andere Gesetze.

Dass ausschließlich jene Punkte die einen störungsfreien Datenaustausch erlauben, im Gesetz auftauchen, macht uns stutzig. Praktischerweise fehlen zwei wesentliche Punkte, die diesen Austausch kontrollierbar machen und durchaus in den Infrastruktur-Charakter des Gesetzes passen würden: Maßnahmen, die sicherstellen, dass die Einwilligung des Patienten zur Datenübertragung vorliegt (die mit der e-Card leicht durchzuführen wären), und Protokollierungsmaßnahmen, die nachvollziehen lassen, wer wann auf welche Daten zugegriffen hat.

Im Rahmen der "Vorsorgeuntersuchung Neu" hätten auch Betriebsärzte und gemäß Versicherungsvertragsgesetz private Krankenversicherer mit Einwilligung des Patienten Zugriff auf gespeicherte Gutachten und Untersuchungen. Die Uniqa hat für eine ausufernde Formulierung im Antrag zu einer privaten Krankenversicherung, bereits 2002 einen Big Brother Award in der Kategorie Business und Finanzen erhalten.

Links


  • Das Gesundheitsministerium (http://www.bmgf.gv.at/) [BMGF]
  • reagiert per Aussendung (http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20051027_OTS0195&ch=panorama) auf den Big Brother Award 2005 [Kategorie: Politik]


  • Alle Formulare und Ausfüllhilfen (http://www.sozialversicherung.at/esvapps/page/page.jsp?p_pageid=110&p_menuid=60695&p_id=3)
  • Während Anamnesebogen (http://www.sozialversicherung.at/mediaDB/91572.PDF) und Alkoholfragenbogen (http://www.sozialversicherung.at/mediaDB/91564.PDF) etc. beim Arzt verbleiben, geht das
  • Befundblatt (http://www.sozialversicherung.at/mediaDB/91569.PDF) an die Sozialversicherung, mit Namen, Anschrift, SVNR -- aber auch resultierenden Befunddaten, einschl. dem Summenwerts eines ausgefüllten Alkoholfragebogens


  • Die Kritik (http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?question=PUB-TEXT-ARGEDATEN&search=40093bcj) der Arge Daten mehr... (http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?question=PUB-TEXT-ARGEDATEN&search=69024wqs)
  • Text (http://www.evolver.at/?story=2068) und Tondokument (http://crop.mur.at/g7/bigbrother/bbn_52.html#vorsorgeneu) von Chris Haderer zum Thema; zu Wort kommt u.a. der Wiener Hausärztevertreter MR Dr. Jens (http://www.aekwien.at/1302.html)



  • § 11a Versicherungsvertragsgesetz (http://www.ris.bka.gv.at/taweb-cgi/taweb?x=d&o=d&v=bnd&d=BND&i=54450&p=2&q=%2811%29%3APARA%2CBSTPARA%20%20und%20%28versicherungsvertragsgesetz%29%3AKTIT%2CABK%20%20%20%20%20%20und%20%2820051031%3E%3DIDAT%20und%2020051031%3C%3DADAT%29%20)
  • UNIQA gewinnt 2002 (http://www.bigbrotherawards.at/2002/winners/2002.html)


25.10.2005

Die Big Brother Awards Austria 2005 gehen an: die Fa. ASSA, Frau BM Maria Rauch-Kallat, Österreichs unabhängige Richterinnen und Richter, die Fa. Blizzard, das Zentrale Melderegister und die Wiener Linien. Der Positiv-Award "Defensors Libertatis" geht an das EU Parlament

Kategorie Business und Finanzen: ASSA - Fingerabdrücke und DNA der Mitarbeiter

Für ihr "sicheres und transparentes Reiningungskonzept", nämlich totale "Assanierung" via Selektion und Überwachung von Glaubensgruppen sowie die Behandlung von Angestellten wie Schwerverbrecher mit Fingerprint und DNA - Der Preis in der Kategorie Business und Finanzen ergeht an die selbsternannten Saubermänner der Allgemeine Assanierungsanstalt Assa. [Zitat ASSA Website]: "Das Reinigungspersonal, das nahezu ausschließlich aus den östlichen Nachbarräumen stammt und tendenziell zu den potentiell zu überwachenden Religions- und Glaubensgruppen zählt, wird von ASSA einem besonders strengen und selektiven Auswahlverfahren unterzogen".

Kategorie Politik: Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat für Schaffung des gläsernen Patienten samt Alkoholikerdatenbank

Für den Kickoff zur schleichenden Verwandlung von Staatsbürgern in gläserne Patienten wird Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat mit dem Big Brother Award in der Kategorie "Politik" ausgezeichnet. Mit dem unsäglichen "Gesundheitstelematik-Gesetz" wandelt Maria-Rauch-Kallat auf den Spuren der mehrfach mit "lebenslang" ausgezeichneten Elisabeth Gehrer für deren "Bildungsevidenz". Die "Vorsorgeuntersuchung Neu" verpflichtet Ärzte Details über die Untersuchung oder Alkoholkonsumverhalten personenbezogen und computerverwertbar an die Sozialversicherungen weiterzuleiten.

Kategorie Behörden und Verwaltung: Die unabhängigen österreichischen Richter - Zahl der Handy-Überwachungen explodiert, Kontrolle versagt

Dass eine Gruppe, die von Berufs wegen zur Ausgewogenheit verpflichtet ist, die Grenzen der Legitimität uberschritten hat gilt als besonderes Alarmsignal. 2002 bis 2004: Zuwachs von 438 Prozent bei der so genannten "Rufdatenerfassung", 68 Prozent mehr Anschlüsse wurden abgehört als davor - für diese Rekordzuwächse mit mehr oder weniger Blanko-Unterschriften unter den Überwachungsanträgen der Polizei wird der österreichischen Richterschaft der Big Brother Award in der Behördenklasse zuerkannt.

Kategorie Kommunikation: Die Hersteller des beliebten Online-Strategie-Spiels "World of Warcraft" für nachgerade strategisches Vorgehen - gegen die Kunden

Wer so mit seinen Kunden umgeht, wie Blizzard Entertainment mit den Gamern von "World of Warcraft", soll sich nicht wundern, wenn das mit einem Big Brother Award gewürdigt wird. Wenn Spyware auf dem Rechner Pflicht für Teilnahme an einem Strategiespiel ist, um Schwindler zu erwischen, dann ist das ebenso rigoros wie die Kontrolle der Armee-Laptops in den moderneren Militäreinheiten dieser Welt. Die User stimmen in Paragraf 16 der Nutzungsbedingungen zu, daß das Programm „den Random Access Memory (RAM) und/oder CPU-Prozesse auf die Benutzung von unauthorisierten (sic!) Drittanbieter-Programmen überwachen, die gleichzeitig mit World of Warcraft ausgeführt werden.“ und „bestimmte Identifizierungsinformationen bezüglich Ihrer Computer-Hardware und Ihres Betriebssystems, einschließlich der Identifikationsnummern Ihrer Festplatten, CPU, IP-Adressen und Betriebssysteme zu Identifizierungszwecken zu erhalten, ohne dass Sie darüber eigens informiert werden.

Lebenslanges Ärgernis: Das zentrale Melderegister

Dem Österreichischen Melderegister, der bösen Mutter aller personenbezogenen Datenbanken wird der Big Brother Award in der Kategorie "Lebenswerk" für die lebenslängliche Begleitung aller Staatsbürger verliehen. Sollte es in diesem Land je wieder zu Putschen, Machtergreifungen etc. kommen - wer kann das ausschließen - wird die Opposition in Rekordzeit erfasst, lokalisiert, verhaftet und interniert werden.

Kategorie Volkswahl: Wiener Linien

Das Satelliten-Tracking der Uniqa-Versicherung - wurde knapp geschlagen. Die populistische Überwachungspolitik der Wiener Linien lag in der Ungunst des Publikums noch etwas weiter vorn. Wer angesichts sinkender Kriminaltätsraten in Permanenz eine Explosion derselben heraufbeschwört, um mehr Kameraüberwachung zu rechtfertigen, manipuliert nicht nur unverschämt. Es darf gefragt werden, welche anderen Ziele - die sicher nicht im Interesse der Bürger sind - dabei verfolgt werden?


Positiv-Preis "Defensor Libertatis"

Zum zweiten Mal nach der Auszeichnung des Journalisten Peter Huemer haben die Veranstalter des Big Brother Awards einen Positiv-Preis vergeben. Und zwar an das Europäische Parlament, das trotz geballter Lobbymacht geschlossen gegen den Entwurf zur Patentierbarkeit von Software und gegen die Weitergabe von Flugdaten an die USA gestimmt hat. An sie geht der Preis Defensors Libertatis.


Nominees aller Kategorien: http://www.bigbrotherawards.at/2005/Nominierungen

VERANSTALTER der BIG BROTHER AWARDS AUSTRIA

Quintessenz - Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter http://www.quintessenz.at

VIBE!AT - Verein für Internet-Benutzer Österreichs http://www.vibe.at/

FFS - Verein zur Förderung Freier Software http://www.ffs.or.at/

DIE JURY-MITGLIEDER

Jury: http://www.bigbrotherawards.at/2005/Jury

  • Doris Kaiserreiner (Verein Quintessenz)
  • Mag. iur. Ingmar Greil (VIBE!AT)
  • Mag. iur. Georg Jakob (FFS)
  • Mag. iur. Alfred J. Noll (Verfassungsjurist)
  • Mag. iur. Birke Schönknecht (Rechtsanwältin)
  • Chris Haderer (Journalist)
  • Elisabeth Gardavsky (Journalistin)
  • Gerlinde Lang (Journalistin)
  • Karl Kollmann (AK Konsumentenschutz)

17.10.2005

Big Brother Awards: Prokop - Schüssel - Gusenbauer sind nominiert

Positiv-Award "Defensors Libertatis" geht an das EU Parlament

Wien, 17. Oktober 2005 - Demokratisch gewählte Politiker, die in ihren Entscheidungen oft vergessen, von wem die Macht eigentlich ausgehen sollte, werden bei den Nominierungen der Big Brother Awards besonders genau unter die Lupe genommen. Dass es Regierungsmitglieder in der Kategorie "Politik" Jahr für Jahr auf die Liste der meistgenannten Nominees schaffen, gehört bereits zur Tradition der Big Brother Awards. In diesem Jahr finden sich neben Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auch Innenministerin Liese Prokop und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat unter den Nominierten. Die FPÖ Burgenland schlägt für Asylsuchende elektronische Fußfesseln vor, Beamte der Datenschutzkommission im Bundeskanzleramt kontrollieren sich in einer Doppelfunktion selbst und eine Gesundheitsdatenbank soll transparenten Einblick in Patientendaten geben. Aber auch die Oppostion schläft nicht. So hat sich SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer mit seinem Einsatz für die EU-weite Datenspeicherung Big-Brother-verdächtig gemacht. http://www.bigbrotherawards.at

In der Kategorie "Business und Finanzen" hat die Allgemeine Assanierungsgesellschaft (ASSA) gute Chancen auf den Preis. Das auf Schädlingsbekämpfung spezialisierte Unternehmen will Fingerabdrücke und DNA der Mitarbeiter speichern, um ihnen schneller auf die Spur zu kommen, falls ein Beschäftigter in einen Kriminalfall verwickelt wird. Die Drogeriekette Schlecker hat sich die Überwachung ihrer Mitarbeiter zur Corporate Identity gemacht und verfolgt detektivisch Toilettbesuche, Krankenstände und persönliche Gegenstände. Soviel Engagement war 2004 schon einen Big Brother Award in Deutschland wert. Hervorgetan haben sich auch die Wiener Linien, die je U-Bahnzug 24 Kameras nachrüsten und so trotz sinkender Kriminalstatistik eine Videothek für den Polizeibedarf erstellen. Ebenso in die engere Auswahl kam die TIWAG. Der Tiroler Landesenergieversorger hat versucht, einen Kraftwerkskritiker mundtot zu machen, ihm zunächst die Website abgedreht und ihn weiters mit existenzbedrohenden Klagen eingedeckt.

Für die Kategorie "Behörden und Verwaltung" wurden u.a. nominiert: Die Financial Action Task Force der G7, die Pensionsversicherungsanstalt, die Innsbrucker Bürgermeisterin und der Wiener Polizeipräsident und sogar Österreichs unabhängige Richter und Richterinnen. Immer öfter tauchen Gerichtsbescheide in der Öffentlichkeit auf, welche die Auswertung von Verkehrsdaten der Telkos unter fadenscheinigen und sogar illegalen Umständen mit richterlicher Genehmigung gestatten. Da sind der Wiener Polizeipräsident Peter Stiedl und die Bürgermeisterin von Innsbruck nicht weit, die mit Überwachungsaktionen und Schutzzonen Drogenkranke quer durch die Stadt jagen. Die Pensionsversicherungsanstalt vermerkt bei Überweisungen die Pflegestufe und verhilft so im Bedarfsfall den Beziehern zu einer Abstufung im Kreditranking. Und die Financial Task Force der G7 will zukünftig bei allen Einzahlungen einen Ausweis der Kunden sehen.

In der Kategorie "Kommunikation" tritt der Hauptverband der Sozialversicherungsträger gegen Big Player an: Amazon, Google, die Digital Rights ("Restrictions") Management Allianz angeführt von Microsoft, die Impressumspflicht für private Webseiten und die Hersteller des Online Games "World of Warcraft". Die einst schlanke Suchmaschine hat sich zu einem superreichen New-Age-Laden entwickelt, der mehr und mehr zu einer Datamining-Maschine wird. Und der Pionier unter den Online-Buchhändlern speichert nun zusätzlich zu Verkaufsdaten auch noch Click-Streams auf Jahre hinaus - deutlich länger als sie für Abrechnung und Abwicklung bzw. Leistung aus Reklamationen notwendig wären. Die Hersteller des Online Rollenspieles "World of Warcraft" scannen alle laufenden Programme auf dem PC des Anwenders. Dieser Frontalangriff auf private Daten bis hin zum Scan von Verschlüsselungssoftware war der Jury eine Nachnominierung in letzter Sekunde wert. Man darf gespannt sein, ob der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hier "konkurränzfähig" sein wird. Gemeinsam mit der Ärztekammer wurde die gewinnorientierte Peering Point Gmbh (PPG) zur zentralen Patientendatensammelstelle und zum Quasi-Monopolisten für elektronische Arztdienstleistungen ausgebaut.

Nominierungen im Volltext: http://www.bigbrotherawards.at/2005/Nominierungen

Zum zweiten Mal nach dem Journalisten Peter Huemer haben die Veranstalter des Big Brother Awards einen Positiv-Preis vergeben. Und zwar an das Europäische Parlament, das trotz geballter Lobbymacht geschlossen gegen den Entwurf zur Patentierbarkeit von Software und gegen die Weitergabe von Flugdaten gestimmt hat. An sie geht der Preis Defensors Libertatis. Die Gewinner der Hautpkategorien des Big Brother Awards werden erst zur Verleihung am 25. Oktober 2005 um 21.00 Uhr im Wiener Rabenhof Theater bekannt gegeben.

http://www.bigbrotherawards.at/2005/Gala


VERANSTALTER der BIG BROTHER AWARDS AUSTRIA

quintessenz - Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter http://www.quintessenz.at

VIBE!AT - Verein für Internet-Benutzer Österreichs http://www.vibe.at/

FFS - Verein zur Förderung Freier Software http://www.ffs.or.at/


DIE JURY-MITGLIEDER - http://www.bigbrotherawards.at/2005/Jury

Doris Kaiserreiner (Quintessenz)

Mag. iur. Ingmar Greil (VIBE!AT)

Mag. iur. Georg Jakob (FFS)

Mag. iur. Alfred J. Noll (Verfassungsjurist)

Mag. iur. Birke Schönknecht (Rechtsanwältin)

Chris Haderer (Journalist)

Elisabeth Gardavsky (Journalistin)

Gerlinde Lang (Journalistin)

Karl Kollmann (AK Konsumentenschutz)


Rückfragehinweis

Christian Jeitler +43-699-19240377

E-Mail: office@quintessenz.org

10.10.2005

Big Brother Awards 2005 - Last Call

Wien - Mit dem neuen Sicherheitspolizeigesetz schießt in Österreich die Zahl der Überwachungskameras in die Höhe. Durch die geplante, zentrale Zwangsdatenspeicherung werden 450 Mio. Europäer bald keine Geheimnisse mehr haben. Und der Fingerabdruck im Reisepass, den die USA ausgerechnet am 26. Oktober einführen wollen, macht jeden Bürger zu einem gläsernen Objekt internationaler Fahnder. Big Brother lässt grüßen - und kritische Bürger sagen: Hawedieehre". Statt zu schweigen, posten engagierte Datenschützer ihre Nominierung für den Big Brother Award 2005 - noch bis 13. Oktober unter: http://www.bigbrotherawards.at/2005/Nominieren

Um die Top-Ten der Nominierten zu präsentieren und Hintergründe brisanter Datenschutzfragen zu erläutern, laden Veranstalter des Big Brother Awards zur Pressekonferenz.

Ort: Cafe Landtmann, Dr. Karl Lueger-Ring 4, A-1010 Wien

Datum, Uhrzeit: 17.10.05, 09:30

Gesprächspartner: Christian Mock (quintessenz), Albert Köllner (VIBE!AT), Rene Pfeiffer (Verein zur Förderung Freier Software), Hubsi Kramar (Regie) sowie Vertreter der Jury, Hintergrundrecherche, Organisation und Rabenhof.

In ihrem siebten Jahr betreten die Big Brother Awards Austria die Bühne der Kultur, um eine Gala abzufeiern, die dem Anlass gerecht wird. Am Vorabend des Österreichischen Nationalfeiertags sind die Pforten des Wiener Rabenhof Theater ab 20.30 geöffnet, die Verleihung beginnt pünktlich am 25. Oktober um 21.00 Uhr. „Unter der Leitung von Hubsi Kramar wird ein All/Star/Team jene nach Kräften schmähen und mit Namen nennen, die allzu willfährige Rädchen in der Maschine der Überwachung sind. Die Kategorien der Big Brother Awards decken die volle Bandbreite unserer großen Brüder im öffentlichen und privaten Bereich ab", erläutert die Sprecherin der Veranstalter, Doris Kaiserreiner. http://www.bigbrotherawards.at/2005/Gala

Nominierungen werden in den Kategorien Business und Finanzen, Politik, Behörden und Verwaltung, Kommunikation, Lifetime Achievement entgegen genommen. Um möglichst genaue Begründung wird bis 13. Oktober ersucht. Weiters findet noch bis 24. Oktober die Volkswahl zur direkten Wahl über die Einsendungen statt. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass es auch eine positive Auszeichnung gibt, die bisher erst ein einziges Mal verliehen wurde: 2003 wurde der Journalist Peter Huemer mit dem "Defensor Libertatis" für sein Lebenswerk geehrt. Heuer soll es sogar mehr als einen Kandidaten dafür geben, der den Juroren vorgeschlagen wird.

VERANSTALTER der BIG BROTHER AWARDS AUSTRIA

quintessenz - Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter http://www.quintessenz.at

VIBE!AT - Verein für Internet-Benutzer Österreichs http://www.vibe.at/

FFS - Verein zur Förderung Freier Software http://www.ffs.or.at/

Rückfragehinweis:

Christian Jeitler +43-699-19240377

E-Mail: office@quintessenz.org

22.09.2005

Überschrift: setzt jeder für sich selbst.

Wien, 22.09.2005 im Auftrag der Big Brother Awards Organisatoren


Immer öfter greifen Behörden und Unternehmen die Privatsphäre von Menschen an. Diesen unerwünschten Trend zeigen die Big Brother Awards auf. Die Negativ-Auszeichnungen werden jährlich auf vier Kontinenten verliehen, in Österreich heuer am 25. Oktober zum 7ten Mal.

Jeder ist aufgerufen, in den Kategorien: Business und Finanzen, Politik, Behörden und Verwaltung, Kommunikation, Lifetime Achievement "Lebenslanges-Ärgernis-Elisabeth-Gehrer-Preis ...", Volkswahl, jene für einen Big Brother Award vorzuschlagen, die sich in den vergangenen 12 Monaten durch besondere Gier nach Daten und Überwachung hervorgetan haben. Eine Positiv-Kategorie ist für eine/n Preisträger/in vorgesehen, dessen/deren Einsatz gegen den Überwachungsstaat vorbildhaft ist. Nominiert werden können Organisationen (z.B. Behörden, Unternehmen, etc.) genauso wie Einzelpersonen (z.B. Politiker/innen).

Die Big Brother Awards werden bei freiem Eintritt am 25. Oktober, dem Vorabend des Nationalfeiertages, ab 21 Uhr im Wiener Theater im Rabenhof verliehen. Ein Rahmenprogramm vor Ort und eine After-Show-Party im SubZero sorgen trotz des unerfreulichen Anlasses für Erbauung. Die Veranstalter der österreichischen Big Brother Awards sind der Verein zur Förderung Freier Software (FFS), der Verein für Internet-Benutzer Österreichs (VIBE!AT), und die quintessenz, Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter.

Durch den Abend führen:

  • Hubsi Kramar
  • Magenta
  • Tanja Golden
  • Christian Strasser

Für den musikalischen Rahmen zeichnet wiespaet: MC-HG und MC-Flausch, dot.matrix verantwortlich.

Künstlerische Acts werden von Maschek und monochrom bereit gehalten.

Eine Live-Audio Übertragung bietet unser Partner: radio orange.

Visuals by: mingo.tv.

Rückfragehinweis

  • Christian Jeitler, 0699 - 1 924 03 77

URLs

Adressen

Big Brother Awards Verleihung ab 21 Uhr [Einlass: 20:30]
25. Oktober 2005
Theater im Rabenhof
Rabengasse 3
1030 Wien
After-Show-Party ab 0 Uhr
SubZero
Siebensterngasse 27
1070 Wien
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