Der Verlauf des ersten Halbjahrs 2004 lässt in puncto Deutlichkeit leider keine Wünsche offen. So schnell ist es mit Datenschutz, Privatsphäre und anderen Rechten des Individuums in der europäischen Praxis noch nie binnen sechs Monaten bergab gegangen, seitdem es die Preise für die großen Brüder gibt [1998].
Damit die Überwachungs/schweinereien des ersten Halbjahrs 2004 nicht in Vergessenheit geraten, weil sie von aktuelleren überdeckt werden, wollen wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Infrastruktur für Nominierungsvorschläge vom Vorjahr auch für Einreichungen der schlimmsten Überwacher zum BBA-A 2004 offen steht und diese die Redaktion sicher erreichen. Wir ersuchen um möglichst präzise Angaben dabei, da alle Fälle nachrecherchiert werden.
Eine kurze Liste der wichtigsten Bewegungen im Bürger/überwach/ungsspiel, die durch konkrete Beispiele zu vervollständigen ist. Kaum waren LKW-Mautsystem und die erste Strecken mit Section Control in Betrieb, kamen die Forderungen der Polizei nach dauerhafter Speicherung aller Daten und naturgemäß auch das Zugriffsrecht. Derweil beschloss die EU-Kommission mit der Auslieferung der Flugpassagierdaten einen handfesten Bruch des Datenschutzrechts, mit der laufenden EU-Initiative zur obligatorischen Verkehrsdatenspeicherung bei Providern aller Art ist eine neuer Rechtsbruch bereits in Arbeit.
Nicht nur in Österreich ist ein sprunghafter Anstieg der Videoüberwachung
öffentlicher Räume durch Behörden und Private zu verzeichnen. Als Draufgabe
dazu: Funkchips zur Kontrolle aller Bereiche der Lebenswelt bis hin zu
biometrischen Merkmalen in den kommenden Reisepässen. Aber es gab auch erste,
sichtbare Proteste gegen die Einführung des Gehrer'schen Datenmolochs auch
bekannt als "Bildungsevidenz" in Österreich. Besagte Ministerin wurde für ihr
Lebenswerk bereits mit mehreren Awards bedacht.
Der jährliche
Chaos Communication Congress,
wie üblich vom 27. bis 29.12. in Berlin, ist Europas größtes Hacker Meeting und
bietet zahlreiche Vorträge, Diskussionen und Workshops zu technischen,
politischen und gesellschaftliche Themen. Im zwanzigsten Jahr steht der 20C3
heuer unter dem Motto "Not A Number" und auch diesmal wird es wieder Berichte
von Vertretern der deutschen, schweizer und österreichischen Big Brother Awards geben.
[mehr..]
Die Multimedia-Abteilung beglückt uns mit einem weiteren
Teaser zu den BBAA 2003. Zum Soundtrack
haben die Jungs von wiespaet
mit ihrer Live Performance von
'grosser bruder'
bei der Big Brother Party beigetragen.
Nachdem ausser dem "defensor libertatis" kein
Preisträger
seinen Award vor Ort abgeholt hat, wurden jeweils ein Satz künstlerisch
abgetrennter Schweineohren samt Urkunde, Begleitschreiben und Kochrezept
dem Postweg übergeben:
Business: Sbg. Geschäftsleute am Rudolfskai
Politik: EU-Kommission und Janelly Fourtou
Kommunikation und Marketing: Post AG
Lifetime Achievement: BM Elisabeth Gehrer
People's Choice: Herold GmbH. Der Award
Behörden und Verwaltung: Europäisches Patentamt
wurde hingegen persönlich überbracht. Ein Bericht vom EPA in München folgt in Kürze.
Die Jury und das Publikum haben entschieden:
die Preisträger des Jahres 2003.
Erstmals in der fünfjährigen Geschichte vergaben die Big Brother Awards
Austria auch einen Positivpreis. Der "defensor libertatis" ging an den
Journalisten und Historiker Peter Huemer für Verdienste um die Verteidigung
von Bürgerrechten im Informationszeitalter und den Einsatz für die Freiheit
der Kommunikation. Zuerkannt von der Jury im Namen der Veranstalter Chello
Usergroup, FFS, public netbase, quintessenz und VIBE!AT.
Die Zuschaltung erfolgt am 26.
Oktober 2003, ab etwa 21:00 auf http://stream.pvl.at:8000/bigbrother bzw.
hier.
Es ist soweit!
Heute abend werden die Big Brother Awards 2003 zeremoniell bekanntgegeben und
von österreichischen Künstlern überreicht. Der Übergang zur
Big Brother Party mit Live Acts,
DJs und und abgestimmten Visuals ist nahtlos. Tradition ist das
Shameless Reporting mit jederzeit frischen Bildern
von unseren furchtlosen Livefotoreportern. Umfangreiche biometrische Erhebungen
offsite
(Abdruck honorarfrei "© moccabeans.com") und weitere
Aufnahmen
bei zazie.at.
Aus mehr als 150 Nennungen zu den Big Brother Awards 2003 hat die Jury diese hier angeführten Fälle ausgewählt. Da sie in Art und Dimensionen sehr unterschiedlich gelagert sind, erfolgten Nominierungen nach verschiedenen Kriterien. Neben besonderer Tücke oder Alltäglichkeit des Falls sind auch die bereits eingetretenen negativen Folgen für die Gesellschaft ein Kriterium. In anderen Fällen wiederum war das soziale Schadenspotenzial einer technischen Anwendung oder Gesetzgebung der Anlass, die dafür Verantwortlichen zu nominieren. Ob die nominierten Fälle im rechtlichen Graubereich oder klar im Legalen angesiedelt sind - für alle erwähnten Personen und Firmen gilt, dass niemandem eine strafbare Handlung unterstellt wird. [Die Nominees 2003]
Alle von der Jury nominierten Personen und Firmen sind zu den Awards 2003
ausdrücklich eingeladen. Jeder Preisträger erhält während der
Zeremonie drei Minuten unkommentierte Redezeit, um seinen Standpunkt darzulegen.
Wer über einen Farbdrucker verfügt, der füttere ihn mit Klebefolien und den unten anverlinkten PDFs. Das Ergebnis kommt an stillen Orten - jeweils in Augenhöhe angebracht am besten an. Man kann es auch schnöde "Pickerl" nennen. Die Druckvorlage, die ist hier.
Und hier geht es zum Formular, in dem die Großen Brüder bei ihren Namen zu nennen sind. Ihr Wunschkandidat erwarte Sie.
Um auch die Generationen "Videorekorder" und "Viva" kommunikatorisch zu
erreichen hat die Aqit/prop/abteilung heuer auch ein Video in die Welt gesetzt.
Hier ist eine Onlineversion im -igitt- WMV-Format.
Wie stets um diese Jahreszeit sind Banner
und Flyer [Front]
[Rückseite] für die Big Brother Awards
gerade reif geworden. Nehmet die Banner denn und tragt sie fort, befestigt
sie an einem gut sichtbaren Ort und setztet einen Link als Zeichen, dass es
jetzt reicht. Wer Flyer/Sticker wo auch immer unter die Leute bringen möchte
eine Mail an flyer@quintessenz.org
genügt, sowie die Angabe, ob 25, 50 oder 100 Stück gewünscht sind und
vergesset nicht, eine Schneckenpostadresse beizufügen.
[Logo und Banner inside]
Mit heute 2. Oktober sind die Big Brother Awards Austria 2003 [BBAA 2003] offiziell für Nominierungen frei gegeben.
Deutschland sucht seine Datenkraken, die Schweizer Kollegen fahnden wieder nach ihren Schnüffelratten. Hier in Österreich werden Anlehnungen ans Tierreich vorerst der Erinnerung und Phantasie des p.t. Publikums überlassen. Die Veranstalter ersuchen jedoch um rege Mithilfe: Nennen Sie uns mit schlüssiger Begründung, die Namen ihrer persönlichen Wunschkandidaten für die BBAA 2003 in in sechs Kategorien. Gesucht werden, heuer bereits im fünften Jahr, alle Personen, Behörden, Firmen oder sonstige Organisationen, die einen besonderen Beitrag zur Abschaffung der Privatsphäre geleistet haben. Die Genannten sollten in Österreich niedergelassen sein, von hier aus agieren oder einen sonstigen regionalen Bezug haben. EU-Institutionen oder multinationale Konzerne sind allerdings definitiv nicht ausgeschlossen.
Weitere Details finden Sie auf unserem bewährten
[Web-Formular].
Die Einreichfrist läuft bis einschließlich 16. Oktober. Anschließend
werden die redaktionell aufbereiteten Vorschläge der
Fachjury vorgelegt. Die feierliche Preisverleihung erfolgt dann,
wie üblich, am 26. Oktober im Wiener
Flex mit nahtlos anschließender berühmt-berüchtigter
Big Brother
Party.
Biometrische Merkmale in Ausweisen und Pässen, Rasterfahndung in
Handy-Verbindungsdaten, Auswertung aller Flugbewegungen und immer neue
Datenbanken von Behörden und Privaten, in denen immer genauere Profile von
uns allen gespeichert sind - das alles ist im Jahr 2003 passiert.
Seit den Anschlägen von 9/11 nutzten weltweit Behörden, Nachrichtenagenturen
und sonstige Bürokraten die Gunst der Stunde, um das Gleichgewicht zwischen
Staat und Bürgern zu ihren Gunsten zu verschieben.
Seitdem rollen Großangriffe der Staaten auf ihre Untertanen, die den
Regierenden wohl etwas zu mündig geworden sind. Darüber kreisen die privaten
Datengeier - Profiler, Rechtsverdreher, Adressen/dealer, Daten/blockwarte
und Customer Relations Management, die Dataminer aus dem Marketing.
Sie haben es übertrieben. Es reicht jetzt. Schluss mit der Bespitzelung
gesetz/konformer Bürger! Dafür bezahlen wir diese Bürokraten nicht!
Dass Firmen ihre Kunden wie Verbrecher oder Leibeigene behandeln, wird der
Markt bestrafen. Wir helfen ihm dabei. Die fünften Big Brother Awards Austria
2003 nennen die Namen derer, denen das Spitzel/Handwerk zuerst zu legen ist.
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