Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.
Clearview AI sagt, dass es eine Datenbank mit mehr als 10 Milliarden Gesichtsbildern aufgebaut hat, die von öffentlichen Websites, von sozialen Medien bis hin zu Nachrichtenseiten stammen. Clearview bietet einen Dienst an, der es Kunden einschließlich der Polizei ermöglicht, ein Bild einer Person in die App des Unternehmens hochzuladen, das dann auf eine Übereinstimmung mit allen Bildern in der Datenbank überprüft wird. Die App liefert dann eine Liste von Bildern, die ähnliche Merkmale aufweisen wie das hochgeladene Foto, mit einem Link zu den Websites, von denen diese Bilder stammen.
Es geht nicht, dass international agierende Firmen, das Internet durchforsten und Bilder von Menschen analysieren und auswerten. Dies geschieht, ohne die Menschen gefragt zu haben und ohne dass diese eine Möglichkeit haben, auf ihr Persönlichkeitsrecht zu bestehen.
Nationale Strafbehörden sind aufgefordert, durch entsprechende Strafen solchen Firmen die wirtschaftliche Basis zu nehmen [1] [2] [3], statt selber solche Auswertungen zu finanzieren und zu fördern.
Daten, die ohne Zustimmung erfasst wurden, sind zu löschen. Auch alle von der KI gemachten Auswertungen, Hashes und Profile sind wie die Daten zu löschen.
Bei Bildern handelt es sich um biometrische Daten, die in der Datenschutz Grundverordnung [4] entsprechend geschützt sind, und nur mit Zustimmung bearbeitet werden dürfen.
Bereits vor einem Jahr hat das EU Parlament ein Verbot automatisierter Gesichtserkennung im öffentlichen Raum und von Predictive Policing verlangt [5].
Gesichtserkennungsdienst Clearview AI bekämpft kanadisches Verbot
Der biometrische Gesichtserkennungsdienst Clearview AI sträubt sich dagegen, Gesichtsfotos zu löschen, die es in Kanada ohne Zustimmung Betroffener gesammelt hat. Im Dezember haben die Datenschutzbehörden der Provinzen Alberta, Britisch-Kolumbien und Québec Clearview die Löschung befohlen und den Betrieb des Gesichtserkennungsdienstes auf Dauer untersagt. Dagegen geht Clearview AI nun gerichtlich vor.
Gesichtserkennung: Clearview soll Datenbrille fürs US-Militär entwickeln
Das Gerät zur Identitätsüberprüfung könne "zu 100 Prozent freihändig" getragen werden. Es ermögliche so den "Verteidigern, ihre Waffen griffbereit zu halten, den Abstand und die Distanz zu Dritten zu erhöhen und den autorisierten Zugang zur Basis durch schnelle und präzise Gesichtsbiometrie zu bestätigen"
.
Die AR-Brille erhöhe hier die "Sicherheitsdistanz" und erspare den Wachleuten Zeit bei der Überprüfung großer Menschenmengen, argumentiert die Firma. Ferner sei es möglich, Personen auf Abstand zu halten, die möglicherweise mit Krankheiten infiziert sein könnten.
Gesichtserkennung: Clearview soll Fotos britischer Nutzer löschen
Der Beschluss sei nach einer gemeinsamen Untersuchung mit der australischen Datenschutzbehörde OAIC (Office of the Australian Information Commissioner) erfolgt, hieß es weiter. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, mehr als 20 Milliarden Bilder von Gesichtern sowie dazugehörige Daten aus öffentlich zugänglichen Informationen im Internet und auf Social-Media-Plattformen in der ganzen Welt gesammelt zu haben. "Die Menschen wurden nicht darüber informiert, dass ihre Bilder auf diese Weise gesammelt oder verwendet wurden", schreibt das ICO.
.
Als weitere Verstöße gegen die Datenschutzbestimmungen wird genannt, dass Clearview kein Verfahren etabliert habe, um eine dauerhafte Speicherung der Daten zu verhindern. Ebenfalls seien die höheren Datenschutzstandards für biometrische Daten nicht eingehalten worden.
Italy Fines US Facial Recognition Firm
Italy's data privacy watchdog on Wednesday fined US-based firm Clearview AI 20 million euros (almost $22 million) over its controversial facial recognition software.
.
The watchdog ordered the company to delete data relating to people in Italy and banned it from further collection and processing of information there.
↩︎
Biometrische Überwachung ohne Rechtsgrundlage: Clearview AI soll Millionenstrafe in Italien zahlen
Nach Beschwerden von Bürgerrechtsorganisationen wird der umstrittene Gesichtserkennungsdienst Clearview AI zur Kasse gebeten. Trotz der Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung wird die Software weiter von Sicherheitsbehörden eingesetzt.
↩︎
Clearview: Britische Aufsichtsbehörde verhängt Millionenstrafe
Die Gesichtserkennungsdatenbank Clearview AI muss eine Geldstrafe von mehr als 7,5 Millionen Pfund zahlen und seine britischen Daten löschen.
.
Die ICO, eine unabhängige Behörde des Vereinigten Königreichs, die für die Wahrung der Informationsrechte zuständig ist, hat zudem eine Vollstreckungsmitteilung herausgegeben, in der sie Clearview AI auffordert, die Beschaffung und Verwendung personenbezogener Daten britischer Bürger, die im Internet öffentlich zugänglich sind, einzustellen und die Daten britischer Bürger aus seinen Systemen zu löschen.
.
"Das Unternehmen ermöglicht nicht nur die Identifizierung dieser Personen, sondern überwacht auch ihr Verhalten und bietet dies als kommerzielle Dienstleistung an. Das ist inakzeptabel", sagte John Edwards, der britische Informationsbeauftragte. "Deshalb haben wir gehandelt, um die Menschen im Vereinigten Königreich zu schützen, indem wir dem Unternehmen eine Geldstrafe auferlegt und einen Vollstreckungsbescheid erlassen haben" ↩︎
Art. 9
Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten
.
(1) Die Verarbeitung personenbezogener Daten, aus denen die rassische und ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen oder die Gewerkschaftszugehörigkeit hervorgehen, sowie die Verarbeitung von genetischen Daten, biometrischen Daten zur eindeutigen Identifizierung einer natürlichen Person, Gesundheitsdaten oder Daten zum Sexualleben oder der sexuellen Orientierung einer natürlichen Person ist untersagt. ↩︎
EU-Parlament fordert Aus für biometrische Massenüberwachung und Social Scoring
Eine biometrische Identifikation von Personen im öffentlichen Raum aus der Ferne etwa durch Videoüberwachung mit automatisierter Gesichtserkennung und andere biometrische Verfahren soll Strafverfolgern in der EU demnach nicht erlaubt werden.
.
Ermittlern soll es laut dem Beschluss zudem verboten werden, private Gesichtserkennungsdatenbanken zu nutzen, wie sie etwa die US-Firma Clearview AI zusammengetragen hat. ↩︎