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Videotracking am Innsbrucker Weihnachtsmarkt
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Die Notwendigkeit die Anzahl von Besuchern, die sich gleichzeitig an einem Ort aufhalten zu erfassen, gab es schon immer. Die Zahl der Menschen wurde mit Stricherllisten, Drehkreuzen oder Zählkarten ermittelt. Auch das Zählen von gleichzeitig an einem Ort befindlichen Handys wurde ebenso genutzt. Im Krisenmanagement der Regierung werden die Personenzahlen im Freien diskutiert. Die Veranstalter suchen nach technischen Möglichkeiten die Anzahl der Anwesenden genau und schnell zu ermitteln.
Hier bietet sich die Kameraüberwachung an. Eine Technik, die in der Schublade liegt, jedoch an den Bedenken der Bevölkerung scheitert. Kameras im Eingangsbereichen sind natürlich in der Lage die Menschen die ein Gelände betreten zu zählen und solche, die es wieder verlassen, von der Gesamtzahl abziehen - eine mathematische Kleinigkeit.
Aber warum nur zählen, wenn man doch so viel mehr kann? Mit Hilfe der Kameradaten werden die Besucherströme in Echtzeit analysiert. „Der Besucher wird aufgenommen, wenn er das Gelände betritt“, so Karl Josef Ischia von der Wirtschaftskammer. Die Bewegungsdaten der Besucher werden an einen Server übermittelt. Die Besucher werden so lange begleitet, bis sie den Markt wieder verlassen. Das bedeutet, dass nicht nur die Anzahl an Besuchern ermittelt wird, sondern von jedem einzelnen Besucher sein gesamter Aufenthalt beobachtet und analysiert wird.
Menschen werden zu identifizierten Objekten, deren Bewegungen in Echtzeit analysiert wird. Die Kameras von Swarm-Analytics registrieren die Abstände und die Bewegung der einzelnen Objekte.
„Wir sind überzeugt davon, dass diese Technik den Entscheidungsträgern und dem Veranstalter hilft, valide Daten zu erhalten, um rasch im Anlassfall eingreifen zu können“, so der für Veranstaltungen und Sicherheit ressortzuständige Vizebürgermeister Johannes Anzengruber
Dass es keine Gesichtserkennung mit eindeutiger Identifizierung (Name, Adresse, etc) gibt, ist ein schwacher Trost, wenn jeder Schritt und Tritt am Christkindlmarkt in Echtzeit analysiert werden soll. Über Kameras hinweg muss der Besucher - nein das Objekt Mensch - identifiziert werden. Es ist doch beruhigend, für die Besucher, dass das Bild anonymisiert wird und nicht an Dritte weitergeleitet wird. Die Gesichtsanalyse, nein Objektanalyse, geht aber so weit, dass "man sogar Menschen mit und ohne Maske erkennen (kann ). Wenn Maskenpflicht herrscht kann man so feststellen, ob die Menschen die Masken tatsächlich tragen“, so Ischia.
Vizebürgermeister Johannes Anzengruber: "Und noch glücklicher war ich, als ich gesehen habe, dass es funktioniert. Wir hatten ja nur eine grobe Vorstellung, wie das System funktionieren soll, aber gab eben keine Erfahrungswerte. Wir sind gerade bei der Konzepterstellung, damit das digitale Sicherheitssystem bei allen relevanten Weihnachtsmärkten in der Stadt eingesetzt werden kann, um die Besucher entsprechend steuern und lenken zu können. "
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