Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.
Credit Scoring ohne Daten
CRIF - Bonitätsscore als Geschäftsgeheimnis
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Nur ein Kunde der seine Rechnungen pünktlich bezahlt ist ein guter Kunde, daher ist es wichtig das Risiko eines Zahlungsausfalls besser einschätzen zu können um rechtzeitig Maßnahmen zur Vermeidung einzuleiten. Als Unternehmen ist man allerdings nicht in der Lage bereits vor Vertragsabschluss einen potentiellen Kunden richtig einzuschätzen - da ist man auf Profis angewiesen, deren Geschäft Bonitätsauskünfte, Kreditrisikomanagement Lösungen, Fraud Prevention und Entscheidungsmanagement entlang des gesamten Kundenlebenszyklus ist.
Ein Kundenleben ist lange und durchläuft verschiedene Phasen - so hinterlässt die Corona-Krise natürlich ihren Schatten auf zahlreichen Kundenprofilen. Eine der Firmen, die diese Daten über uns Menschen anbietet ist CRIF, einem weltweit tätigem Unternehmen, das sich auf Bonitätsauskünfte und Unternehmensinformationen, Outsourcing und Services zur Datenverarbeitung, sowie auf Kreditlösungen spezialisiert hat.
Doch wie kann man vor einem Vertragsabschluss einen Kunden bewerten, wenn man maximal Name, Adresse und Geburtsdatum dieser Person kennt?
Der Artikel 4 Z 4 der DSGVO widmet sich dem Profiling, jeder Art der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten, um bestimmte persönliche Aspekte, die sich auf eine natürliche Person beziehen, zu bewerten, wie zB die wirtschaftliche Lage, die Zuverlässigkeit.
Profiling unterliegt dann besonderen Bestimmungen, wenn vollautomatisierte Entscheidungen im Einzelfall darauf beruhen, der der betroffenen Person gegenüber rechtliche Wirkungen zu entfalten (zB Ablehnung einer Bestellung).
Welchen Score ermittelt der Algorithmus, wenn lediglich auf Basis von Name, Adresse und Geburtsdatum ein Menschenleben kalkuliert wird, und der Mensch als "nicht kreditwürdig" eingestuft wird.
Mittels Profiling wird ein Kreditscore ermittelt - wer nicht genug Punkte erhält gilt als Risikokandidat und bekommt keinen Vertrag - wie diese Punkte ermittelt werden, welche Daten herangezogen werden und wie das Profiling funktioniert gilt als Betriebsgeheimnis.
Diese Praxis ist nichts neues und taucht immer wieder international bei Big Brother Awards auf. So wurde Deltavista (ab 2013 CRIF) in der Schweiz 2009 in der Kategorie “Lebenswerk” Stellvertretend für die kommerzielle Sammlung von Daten ausgezeichnet. Bei den Österreichischen Big Brother Awards wurde Deltavista (ab 2013 CRIF) bereits 2006, 2007, 2011 zu den Big Brother Awards nominiert.
Diese Erfahrungen zeigen - jeder sollte die Möglichkeit der Selbstauskunft nutzen
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