Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.
Tracking-Uhr von Vidimensio
nach Babyphone und Hello Barbie die modische Fußfessel
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Nach den smarten Puppen sollen anscheinend die smarten Uhren den weiteren Weg der Kinder in die Überwachungsgesellschaft begleiten: Ein VIDIMENSIO® Mini-Tracker hilft Ihnen dabei, Ihre Wertgegenstände, Haustiere oder Personen zu lokalisieren - und so wird in eine Uhr verbaut, was man in einem Smartphone vermutet.
VIDIMENSIO bietet eine Vielzahl an GPS Trackern an, um Ihr Kind, Ihr Haustier, Wertgegenstände, Fahrzeuge oder Personen zu orten, Ihre Wege aufzuzeichnen oder es melden, wenn eine Sicherheitszone verlassen oder betreten wird. Auch ein Telefonat oder sogar ein SOS Notruf ist damit möglich.
Hier wird gezielt Paranoia geschürt und Eltern in ihrer Angst alleine gelassen. So schlimm wie in den USA, wo Eltern ihre Kinder wie Kampfhunde chippen wollten ist das latente Angstgefühl noch nicht entwickelt. Aber gerade wenn es um unsere Kinder geht müsste man das Beste vom Besten voraussetzen können - und Sicherheit nicht durch einen passwortgeschützten Bereich für Handbücher vorgegaukelt werden. Eine Barriere die Hacker nicht aufhalten kann, und es bedurfte der nachhaltigen Intervention vom Computermagazin c't dass gravierende Lücken geschlossen wurden.
- Quellen:
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[ORF]: Österreichische Kinder-Smartwatch wurde zur Wanze
Fremde könnten Kinder belauschen und sogar orten
Das sei nicht zuletzt deswegen bedenklich, weil sich das Produkt speziell an Kinder richte, meint Scherschel. Es könne nicht sein, dass jeder Fremde, der sich im Internet tummelt, jederzeit herausfinden könne, an exakt welchem Ort sich ein bestimmtes Kind zu einer bestimmten Zeit aufhält. Noch dazu, wenn etwa der Name und die Telefonnummer des Kindes auf dem Gerät gespeichert seien und man es darüber hinaus auch noch jederzeit abhören könne.
Die Geschichte der Paladin-Smartwatch zeigt ein grundlegendes Problem auf. Es geht um das Internet der Dinge, was letztlich nichts anderes bedeutet, als dass heute eine zunehmende Zahl herkömmlicher Alltagsgeräte mit dem Internet verbunden ist. Egal, ob es sich dabei um eine Kaffeemaschine, um eine Klimaanlage oder um eine Personenwaage handelt. Viele Hersteller würden die enormen Gefahren, die im Internet lauern, nach wie vor nicht ernst genug nehmen, meint „c’t“-Redakteur Scherschel.
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[Bundesnetzagentur]: Bundesnetzagentur geht gegen Kinderuhren mit Abhörfunktion vor
Diese Uhren verfügen über eine SIM-Karte und eine eingeschränkte Telefoniefunktion, die über eine App eingerichtet und gesteuert werden. Eine solche Abhörfunktion wird häufig als „Babyphone“- oder „Monitorfunktion“ bezeichnet. Der App-Besitzer kann bestimmen, dass die Uhr unbemerkt vom Träger und dessen Umgebung eine beliebige Telefonnummer anruft. So wird er in die Lage versetzt, unbemerkt die Gespräche des Uhrenträgers und dessen Umfeld abzuhören. Eine derartige Abhörfunktion ist in Deutschland verboten.
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[ct]: Achtung, Uhr hört mit
GPS-Tracking-Uhr lässt sich als Wanze missbrauchen
Entdeckt hat die Lücken der unabhängige Sicherheitsforscher Christopher Dreher. Mit der Suche nach Schwachstellen von GPS-Tracking-Smartwatches hatte er begonnen, nachdem die Bundesnetzagentur im November 2017 gegen „Kinderuhren mit Abhörfunktion“ vorgegangen war.
Im weiteren Verlauf seiner Untersuchung entdeckte Dreher dann noch eine undokumentierte Funktion der Uhr, die es in sich hat: Damit kann man die Uhren, die bei Amazon explizit als „ohne Abhörfunktion“ beworben wurden,
in eine Wanze verwandeln. Schickt man der Uhr über den Hersteller-Server eine Telefonnummer, ruft diese daraufhin die Nummer an und der Empfänger kann alles hören, was im Umfeld der Uhr gesagt wird. Der Träger der Uhr bekommt davon nichts mit.
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[heise]: Nach c't-Recherchen: Tracking-Smartwatch jetzt ohne Abhörfunktion
Besitzer von Vidimensio-GPS-Trackern können aufatmen: Sie können über die Uhren nicht mehr von Fremden aus dem Internet belauscht werden. Wenige Tage nach Veröffentlichung einer investigativen c't-Recherche schaltete der Hersteller die Funktion ab.
Der Hersteller der Uhren hatte nach der Veröffentlichung der Geschichte gegenüber c't und heise online behauptet, nichts von der Existenz der Abhörlücken gewusst zu haben. Und das, obwohl wir ihm im Januar die
Erkenntnisse des Sicherheitsforschers Christopher Dreher zur Verfügung gestellt haben, mit denen wir die Existenz der Lücken beweisen konnten.