Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.
Martin Auer
– wer ist würdig Brot zu kaufen
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In der jüngsten Filiale des Grazer Bäckers Martin Auer im Geidorf-Viertel nahe der Uni kann nur Brot kaufen, den auch die Banken würdig und alt genug für eine Bankomat- oder Kreditkarte halten, denn das Brot gibt es dort ausschließlich bei bargeldloser Bezahlung.
"Wir haben ja immer den seltsamen Drang, die Dinge neu oder anders zu machen", schmunzelt Auer. "Da kam uns der Gedanke: Warum nicht gleich einmal ohne Bargeld?" Innovation und Mut zum Experiment sind lobenswert, allerdings bei einem Grundnahrungsmittel sollten die Barrieren möglichst gering gehalten werden. Vielleicht finden es zahlreiche Studenten schick ihr Jausenbrot mit Karte zu bezahlen, aber Bargeld hat nichts mit Nostalgie oder Tradition zu tun, Münzen und Banknoten sind offizielle Zahlungsmittel unseres Landes.
Soziales Engagement und die Aussage im Falle eines Stromausfalles Brot einfach herschenken zu wollen, für Kinder eine Prepaidkarte anzubieten, sind nicht die Lösung für Dinge des täglichen Bedarfs. Eine Prepaidkarte muss regelmäßig aufgeladen werden, und das Kind trägt dann eine Art Gutschein mit einem höheren Geldbetrag täglich in die Schule - ein Gutschein, der verloren oder gestohlen werden kann. Einem Kind das Geld für die Jause mitzugeben ist einfach und mit geringerem Risiko verbunden. Auch einem sozial Bedürftigen steckt man schnell ein paar Münzen zu, damit er sich was zum Essen kaufen kann. Zumindest derzeit haben die Bettler in Graz keine Kreditkartenlesegeräte und sind damit auf unsere Münzen angewiesen.
Gerade in Zeiten, wo Kreditkartenfirmen nicht nur die Zahlung abwickeln, sondern diese Transaktionsinformationen weitergehend genutzt werden, sollten wir Kunden nicht gezwungen werden, jede einzelne Transaktion über eine Karte abwickeln zu müssen.
Diese erste Filiale ist ein Präzedenzfall, in der wir als Kunden gezwungen werden, Informationen über uns preiszugeben, die für den Kauf einer Semmel nicht notwendig ist.
- Quellen:
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[diePresse]: Grazer Bäckerei schafft das Bargeld ab
In Graz hat am Freitag das erste bargeldlose Geschäft Österreichs aufgesperrt. In einer Filiale der Bäckerei Martin Auer kann man ausschließlich mit Kredit- oder Bankomatkarte bezahlen.
Man gehe davon aus, dass "so gut wie jeder" Erwachsene über eine entsprechende Karte verfüge, für Kinder werde es eine Prepaid-Karte geben, die in jeder Martin-Auer-Filiale aufgeladen werden kann.
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[Kleine Zeitung]: Kein Bargeld: Das neue Café von Martin Auer
"Ich könnte Ihnen viele Gründe nennen, die gegen Bargeld sprechen", betont Auer gegenüber der Kleinen Zeitung. Vom erhöhten Zeitaufwand für beide Seiten über "die ständige Gefahr eines Fehlers beim Wechselgeld" bis zu Filialeinbrüchen, "da wir unabsichtlich und fälschlicherweise glauben machen, es wäre eine Menge Bargeld vor Ort."
"Wir haben ja immer den seltsamen Drang, die Dinge neu oder anders zu machen", schmunzelt Auer. "Da kam uns der Gedanke: Warum nicht gleich einmal ohne Bargeld?"
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[wikipedia]: Die Zweite Sparkasse
Die Zweite Sparkasse hat die Aufgabe in Not geratenen Personen, die wegen mangelnder Bonität am freien Markt über kein reguläres Bankkonto (mehr) verfügen, sich jedoch um eine Lösung ihrer finanziellen Probleme bemühen, Bankdienstleistungen anzubieten. Kunde kann nur werden, wer über eine der kooperierenden Beratungsorganisationen an die Zweite Sparkasse vermittelt wird.