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Die Gewinner der Big Brother Awards 1999

(Wien) - Allein vom Web-Formular kamen weit über 100 Einsendungen, dazu E-Mails, Telefonate & sogar Unterlagen auf Papier - daraus und aus eigenen Informationen hat das Vorbereitungskomitee 25 Kandidaten nominiert, von denen 20 den Sprung zur fixen Nominierung durch die Jury schafften.

Politik:

(Ex)-Europarlamentarier: Hannes Swoboda (SPÖ), Herbert Boesch (SPÖ), Marilies Flemming (ÖVP) Paul Rübig (ÖVP), Karl Habsburg-Lothringen (EX-ÖVP, CSA), Klaus Lukas (EX-FPÖ, CSA), Ilona Graenitz (SPÖ), Hilde Hawlicek (SPÖ) Für die Zustimmung zu den sogenannten ENFOPOL-Abhoerinitiativen die einen entscheidenden Schritt zur polizeistaatlichen Überwachungsunion bilden.

Behörden:

Das Österreichische Statistische Zentralamt – Verantwortlicher Karl Isamberth
Für die geplante Volkszaehlung 2001, die gleichzeitig einem Abgleich mit dem Melderegister und der Einführung eines Personenkennzeichens dienen soll. In einer Musil'schen "Parallelaktion" wird unter strenger Geheimhaltung die Generalinventur Österreichs geplant

Business:

Kreditschutzverband von 1870

- verantwortlich Klaus Hierzenberger
Für die laufende Publikation von unklaren und veralteten Wirtschafts- und Schuldnerdaten in der Wirtschaftsevidenz, in der Kleinkreditevidenz und in der UKV- Liste. Immer wieder werden Menschen durch irreführende Angaben in Ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet.

Kommunikation:

Schober Direct Marketing - verantwortlich M. Mackenbrock, Geschäftsführerin.
Schober bietet für über 5 Millionen Österreichische Individuen jeweils bis zu 50 (!) zusätzliche personenbezogene Informationen an. Schober betreibt damit die grösste Privatdatenbank in Osterreich.

Lifetime Award:

Bundesminister für Inneres Karl Schlögl
In dessen Amtszeit Grundrechte wie Schutz der Privatsphäre, Schutz der persoenlichen Daten, Redaktionsgeheimnis permanent in Frage gestellt werden. Gleichzeitig werden die polizeilichen Befugnisse, bei sinkender Kriminalität ausgeweitet. Weiters wurden mehrfach Beamte beim Verkauf von EKIS- Fahndungsdaten an Private erwischt, ....

Community Award:

Die weitaus meisten Nominierungen gingen an Microsoft Österreich. Im Auftrag Microsofts verstiess die Unternehmensberatung G3 von Österreich aus gegen das norwegische Urheberrechtsgesetz, indem man von einem norwegischen Linuxcounter, wo sich die Linux-Gemeinde registriert, um untereinander Kontakt zu haben, systematisch die österreichischen Mailadressen herausgefiltert hat. Auf der norwegische Website wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das kommerzielle Verwenden dieser Adressen verboten ist. Sodann wurden die Linux-User ungefragt und in Massen mit Fragebögen beehrt.
Gefragt wurde nach den Einstellungen zu und dem Einsatz von Linux. Unter anderem, ob "Linux Know How aktiv" weitergegeben wird, aber auch nach der beruflichen Position sowie Branche und Größe des Arbeitgebers. Nach Protesten und Medienberichten stellte Microsoft Österreich die Praktiken schließlich ein.

 


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 Tuesday, 28-Aug-2001 16:47:38 CEST
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