Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.
SchoolFox – als listiger Fuchs an die Schülerdaten
Young Enterprises Media GmbH
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Young Enterprises, seit 20 Jahren ein Spezialist für Schul- und Kinderwerbung, versucht den Schritt in die Welt von Social Media. Das alte papierene Mitteilungsheft dieser Firma wurde 2014 wegen der Überladung von Werbung vom HG Wien und vom OLG Wien aus dem Verkehr gezogen [1] [2]– nun soll das Mitteilungsheft durch eine moderne App ersetzt werden.
"Der Jugendmedienvermarkter erreicht Österreichs Jugend flächendeckend, werbewirksam und in all ihren Lebensbereichen: Durch die stetige Weiterentwicklung bestehender und die Etablierung neuer Werbe- und Kommunikationsformen bei der sonst so schwierig erreichbaren jungen Zielgruppe" [3] - und die so angekündigte Weiterentwicklung ist anscheindet SchoolFox:
"SchoolFox ist eine App für Smartphone und Computer, mit der Eltern und Lehrer untereinander Texte und Bilder verschicken, sowie Notfallkontakte austauschen können. Wir möchten dabei helfen, die Kommunikation rund um den Schüler durch innovative Funktionen zu vereinfachen: Gruppenmitteilungen, digitale Bestätigung, Bestätigungslisten, Übersetzungsfunktion, Notfallkontakte, Terminverwaltung, automatische Erinnerungen und vieles mehr." [4]
"In der App School Fox tragen die Eltern ihr Kind ein: Vorname, Nachname, Geschlecht, sowie optional: Geburtsdatum, Schulstufe, Wohnadresse". [5]
"Eltern und Lehrer können gemeinsam ein Schülerprofil anlegen, das wichtige Informationen und Kontaktdaten für den Notfall enthält." [6]
"Personenbezogene Daten werden primär erhoben, um den Nutzern eine sichere, reibungslose, effiziente und persönliche Nutzung von SchoolFox möglich zu machen. In erster Linie werden diese Daten für folgendes verwendet:
[...]
- Benachrichtigung über Leistungen, Marketingaktionen und Werbeangebote von SchoolFox." [7]
Das Bildungsministerium stellt klar: "Die zentrale Aufgabe der Schule ist der bestmögliche Unterricht. Die pädagogische Qualität des Unterrichts, nicht das Erschließen von Werbegeldern, steht im Vordergrund aller schulischer Bemühungen." [8] Sobald diese App oder die daraus gewonnen Daten für Werbung oder die Vermaktung dieser Information genutzt werden, muss die Empfehlung dieser App als "Ausnutzen eines Autoritätsverhältnisses" gesehen werden.
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Stellungnahme
- Quellen:
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[schoolfox.com]:
Die kostenlose SchoolFox App für Smartphone und Computer ist die Weiterentwicklung des altgedienten Mitteilungshefts und hilft Ihnen
bei der Verwaltung von wichtigen Mitteilungen, Terminen und Events im täglichen Schulleben.
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[Bundesministerium für Bildung]:
Kommerzielle Werbung an Schulen - Verbot aggressiver Geschäftspraktiken
2.2.1.2 Aktives Beteiligen von Schulen an schulfremder Werbung – unzulässige Beeinflussung – Ausnutzen eines Autoritätsverhältnisses
Unter diesen Umständen ist das Mitmachen von Schulpersonal bei schulfremder Werbung als Ausnützen eines Autoritätsverhältnisses anzusehen.
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[youngenterprises.at]: PDF
Young Enterprises erreicht 82% aller Jugendlichen in Österreich
Der Jugendmedienvermarkter erreicht Österreichs Jugend flächendeckend, werbewirksam und in all ihren Lebensbereichen: Durch die stetige Weiterentwicklung bestehender und die Etablierung neuer Werbe- und Kommunikationsformen bei der sonst so schwierig erreichbaren jungen Zielgruppe
Young Enterprises ist dort, wo sich die Jugend aufhält
43% ihrer Wachzeit verbringen Österreichs 11-19 Jährige in der Schule. Dort halten sie sich in ihren Klassenzimmern, aber auch in der Aula, Pausenhalle, Buffetbereich, in den Gängen und Schulhöfen auf. An allen diesen Standorten hat YE Medien und Werbeformen etabliert und laufend verbessert, seit 14 Jahren:
So könnte ein Mustertag eines Schülers oder einer Schülerin ablaufen: Der Schüler betritt in der Früh die Schule und erhält ein Produktsample angeboten mit der Möglichkeit gleich bei einem Gewinnspiel teilzunehmen und die Antwortkarte in der natürlich auch möglich. Dann entnimmt er das SKIP c.l.a.s.s. Jugendmagazin aus dem PointOfInformation-Ständer in der Aula und betritt die Klasse, wo er z.B. sein SchulHeft oder den FH Guide, ein Führer durch alle FH-Studiengänge, auf seinem Platz vorfindet, flankiert durch ein KlassenPlakat oder AdSticker auf den Fenstern. In der Pause holt er sich die neuesten SchoolCards aus dem Rack und verbindet sich über einen 2D Barcode auf eine Facebook-LandingPage, wo er Musictracks von Universal Music downloaden kann. Am Weg nach Hause kommt er noch an einigen SchulPlakaten vorbei und findet dort den neuesten KinoBlockbuster beworben.