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Google Allo – aber (h)allo, Datensammeln mit Intelligenz
Google Inc.
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Immer mehr Anbieter haben begonnen, die Kommunikation ihrer Mitglieder nach Bekanntwerden der Snowden-Enthüllungen zu verschlüsseln – und zwar so, dass auf den Endgeräten verschlüsselt und erst beim Empfänger entschlüsselt wird. Dadurch kann das unsichere Medium Internet genutzt werden und doch die Vertraulichkeit der Komunikation wieder hergestellt werden. Google Allo verschlüsselt jedoch nicht
konsequent, sondern liest stattdessen aktiv mit. Die Verschlüsselung ist nur aktiv, wenn der Nutzer einen sogenannten Inkognito-Chat startet.
Dass die konsequente Verschlüsselung nicht standardmäßig aktiv ist, damit sind selbst bei Google nicht alle glücklich: Thai Duong von Googles Product Security Team wünschte sich in seinem Blog, dass die Funktion standardmäßig aktiv sei. Er war offenbar für die Implementierung verantwortlich. Inzwischen hat er die brisante Passage gelöscht, weil es “nicht cool ist, öffentlich über zukünftige Funktionen der Produkte des Arbeitgebers zu diskutieren oder zu spekulieren”. [1]
Obwohl Google bereits mehrere Messenger anbietet, musste ein neuer Versuch gestartet werden, der alle Informationen des Google-Imperiums und das intime Wissen um den Einzelnen mit ins Rennen schicken konnte. Das Alleinstellungsmerkmal von Allo ist künstliche Intelligenz (AI – Artificial Intelligence): Intelligenten Assistenten schlagen automatisch Smart Replys im Chat vor und bauen dabei auf das Wissen der bisherigen Unterhaltungen und Daten aller anderen genutzten Google-Dienste. All das geht natürlich nicht mehr, wenn die private Kommunikation Ende-zu-Ende verschlüsselt wäre. "Entgegen früherer Aussagen will Google nun doch den kompletten Chat-Verlauf der Allo-Nutzer dauerhaft speichern. Will der Anwender Nachrichten nicht auf den Servern haben, muss er diese manuell löschen." [2]
Edward Snowden: "What is #Allo? A Google app that records every message you ever send and makes it available to police upon request." [3]
- Quellen:
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[heise.de]:
Kommentar: Allo, Google? Geht's noch?
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[heise.de]:
Google-Messenger Allo: Privatsphäre nur auf Nachfrage
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[heise.de]:
Google will Android zum universellen Empfänger für Messenger machen
Google hat das Thema Messenger (neu) für sich entdeckt: Parallel zur Veröffentlichung des Messengers Allo kündigt die Entwickler-Site eine neue Funktion für Android an, mit der Nutzer Nachrichten beliebiger Messenger empfangen können, ohne die Software selbst installiert haben zu müssen.